Sturzunfälle im Alter

Sturzunfälle im Alter

Folgen von Stürzen

Blaue Flecken, Schürfwunden und leichte Prellungen sind die harmloseren Verletzungen nach einem Sturz. Sie sind schmerzhaft und können kurzfristig die Beweglichkeit beeinträchtigen. In der Regel heilen solche Blessuren jedoch ohne Folgeschäden ab. War der Gesundheitszustand bereits angeschlagen, besteht jedoch die Gefahr, dass er sich durch die Folgen des Sturzunfalls noch weiter verschlechtert.

Im höheren Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Sturz die Knochen brechen. Das hängt mit der altersbedingt schwindenden Knochendichte zusammen. Besonders häufig sind Brüche am Handgelenk, im Bereich des Hüftgelenks (Oberschenkelhals) und am Oberarm. Da Heilungsprozesse im Alter verlangsamt sind, kann ein Knochenbruch weitere, u. U. langfristigere Einschränkungen und Komplikationen nach sich ziehen. So kann es passieren, dass man deutlich länger im Krankenhaus bleiben muss als erwartet und nach einem Bruch von Bein- oder Fußknochen nur sehr langsam wieder mobil wird.

Knochenbrüche im Alter
  • Bei fast jeder zweiten Person ab 60 Jahren kommt es bei einem Sturzunfall auch zum Knochenbruch.
  • Werden Personen ab 60 Jahren aufgrund eines Sturzunfalls behandelt, ist bei über 40 Prozent von ihnen ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig.

(Quelle: „Das Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland“, RKI)

Bei Patienten, die über einen längeren Zeitraum liegen müssen oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind, kann die ausbleibende Bewegung zum Abbau von Muskeln und zu Durchblutungsstörungen führen. Ein gestörter Blutfluss erhöht u. a. das Risiko, dass sich kleine Blutpfropfen bilden und dass dann ein Blutgefäß verstopft (Thrombose). Außerdem wird im Liegen die Lunge nicht richtig durchlüftet, so dass das Risiko für eine Lungenentzündung steigt.

Weniger offensichtlich als die körperlichen Beeinträchtigungen und Schäden durch einen Sturz sind mögliche psychische Belastungen. Häufig verlieren gerade ältere Sturzpatienten das Selbstvertrauen. Aus Angst vor einem erneuten Sturz haben sie Schwierigkeiten, ihre vorherige Mobilität wiederzuerlangen, schränken ihre Aktivitäten ein und ziehen sich zurück.

Teufelskreis aus Sturz und Sturzangst

Nach einem Sturz folgt oft die Angst, erneut zu stürzen. Dadurch werden die Bewegungen unsicherer, mancher vermeidet sogar das Gehen. Das ausbleibende Training führt zu Muskelabbau, nachlassendem Gleichgewichtssinn und noch mehr Unsicherheit. Das erhöht das Risiko, erneut zu stürzen. Jeder weitere Sturz steigert die Sturzangst. Sturzprävention kann dabei helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Sturz als Risiko für Pflegebedürftigkeit

Sowohl die körperlichen als auch die psychischen Folgen eines Sturzes können den Ausschlag dafür geben, dass eine eigenständige Lebensführung vorübergehend oder auch langfristig nicht mehr möglich ist. Dann können z. B. Hilfen im Haushalt und bei Einkäufen notwendig werden oder zunehmend Unterstützung beim Anziehen und bei der Körperpflege erforderlich sein. Nicht selten ist ein Sturzunfall der Grund für kurzzeitige oder dauerhafte Pflegebedürftigkeit. Um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu erhalten, müssen Versicherte einen Pflegegrad beantragen.

Langzeitfolgen von Knochenbrüchen im Alter

Die Hüftfraktur (Oberschenkelhalsbruch) ist der mit Abstand am häufigsten im Krankenhaus behandelte Knochenbruch mit durchaus gravierenden Folgen. Mehr als die Hälfte der Betroffenen ist in der Beweglichkeit erheblich eingeschränkt, 20 Prozent werden danach sogar pflegebedürftig.

(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie)

Broschüre zum Thema

Unsere Broschüre zeigt auf, wie Sie Ihr Sturzrisiko senken können und welche Möglichkeiten zur gesundheitlichen Sturzprävention es gibt. Ergänzend zur Sturzvorbeugung ist es ratsam, für den Fall der Fälle abgesichert zu sein, damit z. B. Rehabilitation und Pflege gut organisiert und bezahlt werden.

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